Um wirtschaftlich tragfähige biotechnologische Methoden für nachhaltige (Neben-)Produktionen zu liefern, führt dieses Projekt verschiedene Methoden aus verschiedenen Bereichen der Pflanzen- und industriellen Biotechnologie zusammen und seine Ergebnisse sind in verschiedenen Sektoren anwendbar. Angesichts der Grenzen bei der Nutzung natürlicher Ressourcen und der enormen Auswirkungen auf den Klimawandel erfordert die derzeitige Nutzung der knappen fossilen Ressourcen für die Produktion von unterschiedlichen Materialien und Produkten, z.B. Kunststoffpolymere, Kraftstoffe, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetika, alternative Lösungen. Hier können aus Pflanzen gewonnene Biomaterialien Materialien auf Erdölbasis ersetzen1. Die Palette solcher Biomaterialien kann durch den Zusatz von Enzymen erweitert werden, die endogene pflanzliche Metaboliten in Polymere umwandeln, die in Pflanzen nicht natürlich vorkommen2. CGP ist ein solches Polymer und seine Ableitung aus Pflanzen liefert eine Alternative zur heutigen Nutzung fossiler Ressourcen. CGP kann sowohl als wertvolle Nahrungsquelle (z.B. als N-reiche Zutat für die Lebensmittel- und Futtermittelindustrie) als auch als neuartiges Biopolymer für die chemische und stoffliche Industrie (z.B. Substitution von Erdöl bei der Herstellung von Kunststoffverbindungen) verwendet werden. Da es jedoch kein wirtschaftlich tragfähiges System für die großindustrielle Produktion gibt, ist seine Anwendung noch begrenzt.

1 van Beilen JB, Poirier Y. Plants as factories for bioplastics and other novel biomaterials. In: Altman A, Hasegawa PM (Eds). Plant Biotechnology and Agriculture. London, UK; 2012. p. 481-494

2 Snell KD, Singh V, Brumbley SM. Production of novel biopolymers in plants: recent technological advances and future prospects. Current Opinion in Biotechnology 2015;32:68-75.